UNSER DACHLEXIKON
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Wissenswertes rund ums Dach

Wissen Sie, welches die häufigsten Dachformen in Deutschland sind, was eine Engobe ist oder worin sich Mönch- und Nonnenziegel von Biberschwanzziegel unterscheiden? Dann blättern Sie sich durch unser ebenso informatives wie interessantes Dachlexikon und entdecken Sie noch viele weitere lehrreiche Fakten rund um Bedachungen.

Unter der Abdichtung eines Daches versteht man sämtliche Abdichtungsmaßnahmen, die eine absolut wasserdichte Schutzschicht gewährleisten. Dies ist besonders beim Flachdach mit einer Neigung von 3° wichtig. Dazu verwendet man Bitumenbahnen oder Kunststoffdichtungsbahnen.
Dachdeckungen mit geneigten Dächern müssen lediglich wasserableitend sein.

Eine Aufsparrendämmung ist die Wärmedämmung des Daches oberhalb der Sparren. Bei uns im Schwarzwald werden meist Holz-Unterdachplatten verwendet, die sowohl für den Wärmeschutz als auch für den Schallschutz ideal sind. Des Weiteren werden auch Hartschaum-Platten auf die Sparren aufgebracht, auf die dann die Dachdeckung folgt.

Bei der Be- und Entlüftung von Steildächern muss die sich im Unterdachbereich durch Kondensation und Taubildung entstehende Luftfeuchtigkeit an die Außenluft abgeführt werden. Dies erreicht man zum Beispiel durch Lüfterziegel, die in die Dachfläche integriert werden, beziehungsweise auch durch einen Lüfterfirst.

siehe Trockenfirst

Unter Dachentlüftung wird auch das Abführen von Abluft aus dem Hausinnern verstanden, zum Beispiel bei der Strangentlüftung im WC, oder durch die maschinelle Lüftung über eine Dunstabzugshaube. Dabei gelangt die Abluft über einen Flexschlauch und das daran angeschlossene Dunstrohr ins Freie.

Von Adolf Kroher (1852-1892) aus Staudach im Chiemgau Ende des 19. Jahrhunderts erfunden, wurde der Betondachstein in Deutschland erst ab 1953 industriell in größeren Stückzahlen gefertigt.

Der Betondachstein wird in der Regel zu 70 Prozent aus klassiertem Sand, Zement, Wasser und Farbpigmenten auf Eisenoxidbasis hergestellt. Dachsteine unterscheiden sich durch ihre Formen, Abmessungen, der Seitenfalzausbildungen, der Fußverrippung sowie dem Überdeckungsbereich. Zu jeder Dachstein-Modellreihe gibt es zahlreiche Formsteine.
Inzwischen gibt es moderne Beschichtungstechnologien, wie zum Beispiel Longlife von Nelskamp. Dadurch verlängert sich die Farbbeständigkeit auf viele Jahre, Moos und Algen haben damit kaum noch Chancen.

Hierbei handelt es sich um eine eigentlich falsche Bezeichnung für einen Betondachstein, denn die Bezeichnung „Ziegel“ darf nur für Baustoffe aus Ton oder Lehm verwendet werden.

Der Biberschwanzziegel ist eine ebene flache Tonplatte, ähnlich dem Schwanz des Bibers, nachdem er wohl benannt wurde. Schon in der Antike wurde der Biber von den Griechen für Dacheindeckungen verwendet. Auch in Deutschland ist der Biber wohl eine der ältesten Eindeckungsarten.

Auch heute noch ist die Beliebtheit des Bibers ungebrochen. Nicht nur zum Erhalt wertvoller alter Bausubstanz wird er verwendet, sondern er findet auch Verwendung bei der Gestaltung individueller Dachformen moderner Neubauten. In Süddeutschland wird meist die Doppeldeckung bevorzugt.

Weitere Informationen findet man unter PRODUKTE bei Biberschwanzziegel.

Auf der Basis von Bitumen hergestellte elastische Abdichtungsbahnen, die hauptsächlich zur Abdichtung von Flachdächern und flach geneigten Dächern unter einem Neigungswinkel von 15° verwendet werden. Durch die Ausführung mehrlagiger unter Hitzeeinwirkung miteinander verschweisster Bahnen wird eine langfristige Dachabdichtung erreicht.

Bitumenbahnen werden auch in besandet, beschiefert oder in Kombination mit aufkaschierten Dämmstoffen hergestellt. Erhältlich sind auch spezielle Dachbahnen für die Kaltverklebung. Im vergangenen Jahrzehnt hat die Industrie ständig an der Weiterentwicklung der Witterungs- und Hitzeresistenz gearbeitet und Dachbahnen entwickelt, die hoch belastbar sind. Elastomer-Bitumenbahnen neuester Technik sind bis 35 °C und bis ca. 115 °C hitzebeständig. Dennoch haben alle Dachbahnen den Schwachpunkt, dass sie durch mechanische Beanspruchung beschädigt werden können. Entsprechend vorsichtig müssen Flachdächer begangen werden, die mit Dachbahnen ausgelegt sind.

Bitumendachschindeln sind kleinformatige, schindelförmige Dachdeckungen für geneigte Dächer. Sie bestehen aus einer Trägerschicht aus Glasvlies, auf die beidseitig Bitumen aufgebracht worden ist. Die oberste Deckschicht ist ein Mineralgranulat, das in verschiedenen Farben eingefärbt ist. Dadurch kann Leben aufs Dach oder auf den Hausgiebel gebracht werden. Dass ganze Dachflächen mit Bitumenschindeln gedeckt werden, ist möglich, aber eher die Ausnahme. Bevorzugt eingesetzt werden Bitumenschindeln bei der Deckung von Carports, Gartenhäusern, Vordächern und dergleichen, wobei eine Dachneigung von mindestens 15° vorhanden sein sollte. Angeboten werden auch Bitumenschindeln, die sich durch Einwirkung der Sonnenbestrahlung selbst verkleben. Üblich ist jedoch das Annageln und Verkleben.

Um ein gefahrloses Begehen des Daches zu ermöglichen, werden in der Regel Gitterroste aufs Dach montiert. Diese werden bei Betondachsteinen mit Bügeln auf Standsteinen verschraubt, oder es werden Universaldachtritte wie bei Tonziegeln verwendet, die auf den Dachlatten befestigt werden. Die Dachtritte werden meist farblich den Dachziegeln angepasst und sind in verzinktem Stahl farbig beschichtet, aber auch in Alu, alufarbig mit Kunststoff pulverbeschichtet oder in Kupfer erhältlich.

Ein Dach kann verschiedene Formen haben. Die häufigsten Dachformen sind:

Satteldach
Pultdach
Walmdach
Krüppelwalmdach
Mansarddach
Zeltdach

Die Dachneigung bezeichnet den Winkel zwischen der Dachfläche eines Gebäudes und der Horizontalen in Grad (°), oder als Steigung der Dachfläche über der Waagerechten in Prozent (%). Durch die Dachneigung werden die Dachformen nach dem Aussehen in Flachdach, flach geneigtes Dach und Steildach unterteilt.

Das Flachdach sowie das flach geneigte Dach werden hauptsächlich bei Hallen, Wohngebäuden ohne Nutzung des Dachraums sowie bei Betriebsgebäuden ausgeführt, wobei wegen der Anforderungen an die Dauerhaftigkeit der Abdichtung auch bei Flachdächern mittlerweile eine Mindestneigung von 3° vorgegeben ist. Bei flach geneigten Dächern liegt die Dachneigung zwischen 5° und ca. 30°, beim Steildach über 30°.

Unter einer Dachpfanne versteht man allgemein Dachziegel aus Ton, beziehungsweise Betondachsteine.

Dachplatten sind kleinformatige Faserzementplatten zur Dachdeckung und Fassadenverkleidung. Es gibt sie in verschiedenen Formen, Formaten, Farben und Oberflächen. Zur einfacheren Montage werden sie häufig mit Löchern versehen, und mit farblich abgestimmten Fassadennägel befestigt. Die Dachplatten sind besonders schlag- beziehungsweise stoßfest und witterungsbeständig.

Ein Dach soll mittlerweile wieder nicht nur dicht sondern auch schön sein. Individuell schmücken lässt sich ein Dach unter anderem mit Figuren aus Ton, die in Künstlerateliers von Hand getöpfert werden.

Bereits in der Antike wurde der höchste Punkt des Hauses – der nun mal dem Himmel und den Göttern am nächsten ist – mit Zierelementen „gekrönt“. Aus den verzierten Firststeinen entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte Symbolfiguren in Gestalt von Tieren, Menschen und Fabelwesen, die als Schutz- und Zunftzeichen auf dem Dach angebracht wurden. So wie der Richtspruch dem Haus und seinen Bewohnern allzeit nur Gutes bescheren soll, steckt natürlich auch im Dachschmuck ein Stück Aberglaube – und das in seiner schönsten Form. So gilt der Hahn aus Ton seit jeher als Symbol der Wachsamkeit gegen Feuer und das Böse. Das Pferd als heiliges Opfertier ist ein Sinnbild für Stärke. Die Katze wacht über das Haus und schützt vor Einbrechern. Und vor der schlaflosen Nacht bewahrt der Schlafwandler auf dem First.

Diese alte Tradition lebt heute wieder auf, wenn Freunde oder Bekannte des Hausbesitzers zum Einzug ins neue Heim, oder aber die Hausbesitzer sich selbst Dachschmuck als „Glücksbringer“ schenken.
Mehr Infos siehe PRODUKTE Dachschmuck.

Der Bau und die Aufrichtung eines Dachstuhls ist typische Zimmermannsarbeit. Er ist die Tragkonstruktion für die Bedachung und wird fast ausschließlich aus Holz hergestellt. Der Dachstuhl muss nicht nur das Gewicht der Bedachung aufnehmen und abtragen, sondern auch Schneelasten und Winddrücken standhalten. Deshalb werden Dachstühle auch im Mauerwerk verankert.

Dachziegel haben eine fast 6000-jährige Entwicklung hinter sich. Dabei wandelten sie sich von den ursprünglich handgeformten Lehmziegeln zu einem modernen Baustoff. Was blieb ist ihre Natürlichkeit.

Bei der Herstellung von Dachziegeln unterscheidet man zwischen Strangdachziegeln und Pressdachziegeln. Beim Strangpressverfahren wird die Rohmasse durch Formen gepresst und anschließend bei einer Temperatur von etwa 900° Celcius gebrannt. Dies geschieht ähnlich wie bei der Herstellung von Mauerziegeln. Zu Strangdachziegeln zählen Ziegel ohne Falz wie Hohlpfannenziegel und Biberschwanzziegel sowie die seitlich mit einer Falz versehenen Strangfalzziegel. Pressdachziegel werden auf Stempelpressen ausgestanzt. Zum einen gibt es beispielsweise die falzlosen Mönch und Nonne, zum anderen werden Ziegel mit zweiseitigem Falz hergestellt. Hierzu zählen unter anderem Doppelmuldenfalzziegel, Reformziegel, Flachdachziegel (Flachdachpfannen) und Verschiebeziegel. Diese sind Pressdachziegel, deren Kopf- und Fußverfalzung eine Höhenverschiebbarkeit von mindestens 3 cm ermöglicht. Vor dem Brennen wird zudem noch eine farbige Tonschlämme aufgebracht, die Engobe.

Dachziegel sind „Natur pur“ und deshalb umweltfreundlich. Außerdem sind sie UV-beständig, säurefest und farbecht. Das gilt auch für die modernen Dachziegel in vielen aktuellen „Alternativfarben“. Bauphysikalisch von Vorteil ist, dass kondensierte Feuchte auf der Deckungsunterseite schnell wieder abtrocknen kann, was nicht bei jedem Deckungsmaterial der Fall ist.

Bezeichnung für Folien, die insbesondere beim Dachausbau eingesetzt werden. Die Dampfbremse stellt wie auch die Dampfsperre die Luftdichtheit des Hauses her. Im Unterschied zur Dampfsperre wird die Wasserdampfdiffusion jedoch nur gebremst und nicht verhindert.

Eine Dampfsperre ist eine Folie aus Kunststoff, die die Aufgabe hat, die Wasserdampfwanderung (Diffusion) zu verhindern. Sie wird nach ihrem Diffusionswiderstand in dampfsperrend, diffusionshemmend ( siehe Dampfbremse) und diffusionsoffen eingestuft. Die Dampfsperre wird bei der Innendämmung von Außenwänden oder Dächern auf der dem Raum zugewandten Seite angebracht. Nur so kann sie das Eindringen des im warmen Hausinneren entstehenden Wasserdampfes in die Dämmung unterbinden.

Unter Diffusion versteht man die Wasserdampfwanderung von innen nach aussen, besonders im Winter. Dadurch kann es im wärmegedämmten Dach zu einer schädlichen Tauwasserbildung kommen, die den Wärmeschutz und die Standsicherheit der Tragkonstruktion gefährdet oder zu Schädlingsbefall führt.

siehe Dampfsperre

Als Dunstrohr bezeichnet man die Lüfterstutzen, die oben aus dem Dach herausschauen. Bei der sogenannten Strangentlüftung wird das Abflussrohr entlüftet, sonst gluckert es wenn zum Beispiel heißes Wasser in den Abfluss läuft. Durch heißes Wasser erwärmt sich die Luft im Rohr und dehnt sich aus. An den Waschbecken verhindert ein Geruchsverschluss den direkten Druckausgleich. Wenn das Rohr nicht nach oben entlüftet ist, sucht sich der Überdruck den Weg durch den Geruchsverschluss – es gibt Gluckergeräusche und es riecht nach Abfluss.
Das Dunstrohr besteht aus Grundplatte, Rohr und Wetterkappe. Diese sind für Betondachsteine in PVC und für Tondachziegel auch in Ton erhältlich.

Engobe nennt man eine Tonschlämme, die vor dem Brennen auf den Ziegel aufgebracht wird. Durch die Engobe werden verschiedenen Farbtöne erzielt und der Ziegel wird kratzfest, frost- und witterungsbeständig. Werden Glasanteile miteingebrannt (Glasur), sorgen diese für größere Härte und einen Hochglanzeffekt. Dies nennt man dann Edelengobe.

Eine flexible First- beziehungsweise Gratrolle – meist aus Alu, aber auch aus Kupfer – ermöglicht die schnelle Trockenverlegung von First und Grat. Das Firstband bietet dabei einen dauerhaften Schutz gegen Schlagregen und Flugschnee bei gleichzeitig optimalen Lüftungseigenschaften.

Mit diesem speziellen Dachziegel wird der First eingedeckt. Der Firstdachziegel muss die anderen Dachziegel auf beiden Seiten überdecken. Er ist meist als Hohlziegel oder Rinnenziegel ausgebildet. Der Firstdachziegel macht das Dach regensicher. Er wurde früher in Mörtel verlegt, heutzutage meist als Trockenfirst, das heißt er wird mit Firstklammern befestigt und mit Firstband unterlegt.

Flachdächer sind allgegenwärtig und dominieren im Gewerbebau, im Bereich des privaten Hausbaus werden sie – mit stark abnehmender Tendenz – bei Bungalows angelegt und natürlich bei Garagen und Carports. Bei Flachdächern mit 5° und weniger Dachneigung erfolgt keine Dacheindeckung mit Dachpfannen, vielmehr wird die Dachfläche mit Bitumendachbahnen oder mit Metallblechen regenfest gemacht. Ab 20 bis 30° Dachneigung kommt die Flachdachpfanne zum Einsatz, die durch eine besonders hoch ausgebildete Kopf- und Seitenverfalzung für sichere Wasserführung sorgt. Unter 20° ist in der Regel eine Ziegeleindeckung nur mit wasserdichtem Unterdach möglich.

siehe Produkte

Ursprünglich zur Belüftung des Dachraumes gedacht, entwickelten sich Dachgauben zu wichtigen Gestaltungselementen zur Auflockerung der Dachfläche. Sie werden baurechtlich als Dachaufbauten eingestuft und dienen heute der Belichtung von Nutzräumen und der Erweiterung des nutzbaren Raums im Dachbereich. Zu den gängigsten Gauben gehören:

  • Satteldachgaube
  • Flachdachgaube
  • Schleppgaube
  • Walmdachgaube
  • Trapezgaube
  • Spitzgaube

Giebel, auch Ortgang genannt, ist der Rechte und Linke obere Abschluss der Außenwände bei einem freistehenden Haus. Der Giebel bildet ein Dreieck, das unter den geneigten Dachflächen liegt und dessen Eckpunkte der First sowie die beiden Traufen bilden. Das Giebeldach, auch Satteldach genannt, ist eine der häufigsten Dachformen. Die Abschlussziegel auf der Giebel-/Ortgangseite werden ebenfalls Giebel/Ortgänge (rechts/links) genannt und tragen zu einem zusätzlichen Schutz der Dachkonstruktion bei.

siehe Engobe

Grate die außen liegenden Verschneidungslinien von zwei Dachflächen.
Beim Walmdach beispielsweise die vom First zu einer Gebäudeecke verlaufende Schnittlinie zweier Dachflächen.

Auf geneigten Dächern mit Dachziegeln und Dachsteindeckungen ist in den vergangenen Jahren verstärkt eine Grünbildung wahrnehmbar. Diese wird von Mikroorganismen wie Algen oder Pilzen verursacht, die sich in der Luft befinden und mit dem Wind auf die Dächer getragen werden. Technisch betrachtet stellt die Grünbildung auf Dächern aber keinen Mangel dar.

siehe Produkte

siehe Produkte

siehe Produkte

Das Kaltdach ist eine Flachdachkonstruktion beziehungsweise eine Steildachkonstruktion, wobei letztere zwei Varianten kennt. Alle Konstruktionen basieren darauf, dass zwischen dem wärmegedämmten Tragwerk und der Dachhaut (beim Flachdach) beziehungsweise dem Dachtragwerk einschließlich Eindeckung (beim Steildach) „kalte“ Luft zirkulieren kann. Dadurch wird ermöglicht, dass durch die Wärmedämmung diffundierte Feuchtigkeit entweichen beziehungsweise abtrocknen kann. Kaltdächer bieten auch einen höheren Hitzeschutz im Sommer, sie werden jedoch weit seltener errichtet als Warmdächer, was auch mit dem höheren und damit teureren Bauaufwand zusammenhängt. Was die zwei Varianten beim Steildach betrifft, so spricht man schon dann von einem Kaltdach, wenn die Decke zum Dachgeschoss wärmegedämmt ist und über dieser Dämmung Luft in den Speicherraum dringen sowie aus dem Speicherraum auch wieder entweichen kann. Wird das Dachgeschoss („der Speicher“) zu Wohnzwecken genutzt, werden gesonderte Lüftungsebenen angelegt.

Kehlen sind die innen liegenden Verschneidungslinien von zwei Dachflächen.

Eine Konterlattung wird quer zur Traglattung genagelt oder geschraubt. Sie wird verwendet, um Unebenheiten auszugleichen oder um Platz für die Wärmedämmung oder die Elektroinstallation zu gewinnen. Bei einer hinterlüfteten Fassade oder Dachkonstruktion sorgt eine Konterlattung für genügend Luftzufuhr. Bei der Dacheindeckung besteht allerdings eine Diskrepanz zwischen Vorschrift und Praxis. Die DIN schreibt vor, dass über der Unterspannbahn eine Konterlattung beziehungsweise Konterklötzchen oder andere Abstandhalter eingebaut werden müssen. In der Praxis wird häufig auf die Konterlattung verzichtet und die Dachkonstruktion bleibt trotzdem schadensfrei. Bei intensiver Kontrolle ist das sogar erlaubt, sagt das OLG Düsseldorf.

Das Krüppelwalmdach hat eine lange Tradition. Es wurde dort eingesetzt, wo ein Steilgiebel an der exponiertesten Stelle, dem First, geschützt werden musste. Es wird auch heute noch dort gerne gewählt, wo Giebel vor rauer Witterung mit viel Wind und starkem Regen geschützt werden müssen.

Äußerer Teil einer Unterkonstruktion, an der zum Beispiel eine Dachdeckung oder die Holzverkleidung einer Fassade eingehängt beziehungsweise befestigt wird. Sie besteht aus vollkantigem Nadelholz. Auf dem Dach richtet sich der Abstand zwischen den Latten (Lattweite) nach dem verwendeten Deckstoff.

Die Lattweite ist der jeweilige Abstand zwischen den Latten. Sie ist abhängig von der Sparrenlänge und der für die jeweilige Dachneigung erforderlichen Mindestüberdeckung.

Nach den Fachregeln müssen Ziegeldächer ausreichend be- und entlüftet werden. Die durch Kondensation und Taubildung im Unterdachbereich entstehende Luftfeuchtigkeit muss an die Außenluft abgeführt werden. Dies erreicht man durch in die Dachfläche integrierte Lüfterziegel mit entsprechender Gitteröffnung.

Benannt nach einem französischen Baumeister des 17. Jahrhunderts, François Mansart, weist es als Sattel- oder Walmdach zwei unterschiedliche Neigungen in der Dachfläche auf – im unteren Teil steiler als im oberen. Mansarddächer bieten die grösstmögliche Ausnutzung der Dachfläche, um dort (fast) ein Vollgeschoss einrichten zu können. Manarddächer wurden aus der Not heraus geboren, als es galt, nach den Kriegen in überbevölkerten Gebieten schnell Wohnraum zu schaffen. Übliche Formen sind das Mansardwalmdach und das Mansardgiebeldach.

Ein zweiteiliger, im Pressverfahren hergestellter Ziegel ist das Modell Mönch und Nonne. Die einzelnen Ziegel kann man sich als halbierte Hohlzylinder vorstellen, die an einer Seite konisch zulaufen. Diese Form der Ziegel wurde im mediterranen Raum besonders für die Klosterdeckung verwendet. Vielleicht stammte daher auch der Name, obwohl auch andere Interpretationen möglich sind. Denn eigentlich sollten Mönch und Nonne voneinander lassen. Als Ziegel liegen Mönch und Nonne jedoch geradezu ineinander verkeilt auf den Dächern. Die Nonne liegt unten und der Mönch wird als Abdeckung darüber gestülpt. Dabei wird der Mönch entweder in Mörtel oder mörtelfrei verlegt.

siehe Produkte

Der Nonnenziegel ist ein gewölbter Pressdachziegel ohne Verfalzung und mit rundem Wasserlauf. Kennzeichnend ist, dass er auf der Dachlattung liegt und ohne Verfalzung von einem Mönchziegel seiten- und höhenüberdeckt wird (siehe auch Mönch und Nonne). Weitere Bezeichnungen für diesen Ziegel sind Nonne, Haken, Hocken, Rinnenziegel, Rinnen, Priepen, Unterdächler.

Ein Kantenziegel mit senkrechtem Seitenlappen zur Eindeckung der Giebelkanten rechtwinkliger Dachflächen, nennt man Ortgangziegel.

siehe Giebel

Pfetten sind parallel zu Traufe und Dachfirst verlaufende Balken im Dachstuhl. Die Längsbalken werden häufig zur Aussteifung der Sparren eingebaut. Je nachdem, wo sich die Pfetten befinden, spricht man von Firstpfette, Mittelpfette oder Fusspfette. First- und Mittelpfette werden durch Pfosten abgestützt, die Fusspfette liegt auf der Decke auf.

Das Pultdach ist eine uralte Dachform mit nur einer geneigten Fläche. Der Name stammt wohl von der Ähnlichkeit mit einem Schreib- oder Stehpult. Das Pultdach ist die einfachste Dachform überhaupt – und im Mittelmeerraum die häufigste. Seit einiger Zeit erfreut sich das Pultdach auch hierzulande zunehmender Beliebtheit. Die Dachfläche von Pultdächern liegt meist zur Wetterseite hin, um Wind, Regen und Schnee abzuschirmen. An der Sonnenseite lässt das Haus Raum für große Lichtflächen.

siehe Produkte

Regeldachneigung ist die unterste Dachneigungsgrenze, bei der sich in der Praxis eine Dachdeckung als regensicher erwiesen hat.

Mediterranes Flair und geschwungene Formen, die an die Eleganz der Bauformen der Antike sowie an romanische Dachstrukturen erinnern: Dies ist der romanische Ziegel. Der sehr hohe konische Deckenwulst besticht optisch durch sein schönes Schattenspiel. Im mediterranen Raum, der Heimat des Mönch- und Nonnenziegels, dient dieses starke Schattenspiel zur Kühlung des Dachraums. Der romanische Ziegel mit seiner umlaufenden Ringverfalzung wie beim Flachdachziegel hat eine Regeldachneigung von 22 Grad, wodurch er sich auch für flachere Dachneigungen, als beim klassischen Mönch- und Nonnenziegel eignet.

Darunter versteht man Elemente, beziehungsweise Platten zum Beispiel aus Profilblech, die mit einer Isolierschicht aus Polyurethan (PUR) versehen sind. Dadurch werden hervorragende Dämmeigenschaften gewährleistet. Sie sind besonders geeignet für leichte Trennwand- und Dachsysteme.

Das am häufigsten in Deutschland verbreitete Dach. Das Satteldach liegt in Form eines Dreiecks auf dem Baukörper und schließt entweder mit seinem First parallel zu den beiden Giebeln ab oder es ragt noch über die Giebel hinaus. Satteldächer werden als Pfettendach oder als Sparrendach ausgebildet. Üblich sind Dachneigungen ab etwa 30 Grad (flaches Satteldach) bis über 60 Grad (altdeutsches Dach). Weit verbreitet sind Satteldächer mit etwa 38 bis 45 Grad Neigung. Diese bieten genug Raum für einen Ausbau des Dachgeschosses.

Massive Holzbalken („Dachsparren“), die von der Traufe bis zum First führen und vom Zimmermann parallel zum Ortgang eingebaut werden. Sparren tragen die wesentlichen Lasten von Dacheindeckungen, Gauben und Dachfenstern.

siehe Produkte

siehe Dachziegel

Traufe nennt man den Abschluss eines Steildachs, dort wo die Dachrinne angebracht wird. Sie reicht über die Mauer hinaus, um das Dach hinunterlaufendes Regenwasser nicht ins Mauerwerk eindringen, sondern vor der Mauer abtropfen zu lassen. An der Traufe müssen Öffnungen für die richtige Belüftung des Daches vorhanden sein. Dies geschieht beispielsweise mit Traufelementen oder Lüfterdachziegeln. Damit keine Vögel durch die Lüftungsöffnungen hineinfliegen, können Traufkämme angebracht werden. Die Traufe wird auch als Dachfuss bezeichnet.

Trockenverlegung von Firsten und Graten, kurz „Trockenfirst“ genannt, ist die moderne Abdeckung dort zusammenlaufender Dachflächen mittels Universallattenhalter, Firstband und Firstklammern. Dies garantiert im Gegensatz zum „Mörteln“ die Belüftung der Unterseite der Dachziegel von der Traufe zum First.

Bei der Verbanddeckung erfolgt die Deckung der Deckwerkstoffe – zum Beispiel Dachziegel, Dachsteine oder Schiefer – in seitlich versetzter Verlegeweise. Die senkrechten Linien der Deckwerkstoffe laufen nicht durch, sondern sind um einen halben Deckwerkstoff (halber Verband), einen viertel Deckwerkstoff (Viertelverband) oder ähnlich versetzt.

Sehr häufig zu sehende Dachform, die mit dem Satteldach verwandt ist. Im Gegensatz zu diesem schließt der First jedoch nicht mit den beiden Giebelwänden ab, sondern ist beidseitig zurückgebaut. Man unterscheidet noch zwischen Zwergwalmdach, Krüppelwalmdach und Fußwalmdach. Da bei diesen Varianten nicht die komplette Seite abgewalmt ist, spricht man auch häufig von einem Vollwalmdach. Weitere Bezeichnungen für das Walmdach sind Walbendach, Holländisches Dach, Schopfdach oder Haubendach.

Das Warmdach ist eine Flachdachkonstruktion beziehungsweise eine Steildachkonstruktion. Beim Flachdach wird die Tragkonstruktion direkt mit der Dämmung und der Dachbahn verbunden, ohne dass dabei wie beim Kaltdach Luft oder gar Feuchtigkeit zwischen die Schichten gelangen darf. Beim Steildach wird unterhalb der üblichen Vollsparrendämmung durch eine Dampf- und Windsperre dafür gesorgt, dass keine Feuchtigkeit in die Dämmlage und in die Dachkonstruktion eindringt. Dieses setzt eine Äußerst gewissenhafte Verklebung der Dampfsperrfolie voraus. Fehler, die dabei besonders Heimwerkern beim Ausbau des Dachgeschosses passieren können, begünstigen Schimmelbildung in der Dämmung.

Wellplatten standen jahrelang im Verruf, nur ein Material für die besonders billige Deckung von Lagerschuppen oder allenfalls Industriehallen zu sein. Wellplatten werden in einem sogenannten Wickelverfahren unter Hochdruck aus Faserzement gepresst. Sie sind heute absolut asbestfrei und werden in verschiedenartigen Farben angeboten. Nicht zuletzt deshalb haben designbetonte Architekten die Wellplatte wieder entdeckt und verwenden sie für die moderne Gestaltung von Fassaden und Dächern von Gewerbegebäuden, aber auch Wohnhäusern.

Seltene Dachform, die nur auf einem quadratischen oder annähernd quadratischen Grundriss errichtet werden kann. Zelt- oder Pyramidendächer findet man vor allem auf Türmen und Kirchtürmen.